Arktis-Regionen: Nord-Ost-Passage (Franz-Josef-Land, Nowaja Semlja, Sewernaja Semlja, Neusibirische Inseln, Wrangelinsel, Tschuktschen Halbinsel)
Die Nord-Ost-Passage bezeichnet den Seeweg zwischen Europa und Asien, welcher durch die russische Arktis entlang der tierreichen sibirischen Küste verläuft und dabei an einer Vielzahl der abgelegensten Inseln und Orte der Arktis liegt.
Erst vor circa 140 Jahren beschritt der schwedischen Seefahrer Adolf Erik von Nordenskjöld den Weg, den schon viele bedeutende Persönlichkeiten wie Marco Polo oder Christoph Columbus vor ihm ebneten: die Bezwingung der Nord-Ost-Passage. Die erfolgreiche Reise durch das eisige Meer gilt bis heute als einer der großen Errungenschaft der Seefahrtsgeschichte, denn die Passage verkürzte den Handelsweg zwischen Europa und Asien enorm.
- Aufspüren von Relikten aus dem Zweiten Weltkrieg
- Unberührte Natur mit Gletschern und hohen Bergen
- Sichten von Eisbären, Polarfüchsen, Robben, Walrossen und Seevögeln
- Besichtigen einer der bekanntesten Kultstätten der Inuit
- Jahrtausendealte Fossilknochen von Mammuts, Nashörnern und Flusspferden
- Auf den Spuren bedeutender Seefahrer und Polarforscher
Besonderheiten der Region Nord-Ost-Passage
Das Franz-Josef-Land ist eine Inselgruppe im Nordpolarmeer und liegt nördlich der Doppelinsel Nowaja Semlja und nordöstlich von Spitzbergen. Entdeckt wurden die Inseln von den Pionieren der österreichisch-ungarischen Payer-Weyprecht Expedition im Jahre 1873, welche die Inseln nach ihrem Kaiser Franz-Joseph benannten. Auch historisch hat die Insel eine besondere Bedeutung, denn sie diente der Sowjetunion im Krieg als Sperrgebiet mit Militärbasen und Wetterstationen. Auch wenn die Insel seit dem Untergang der Union wieder besucht werden darf, ist die Reise durch die von Packeis umgebene nördlichste Inselgruppe der Welt kein einfaches Vorhaben und nur wenige Wochen im Jahr möglich. Die durch Vulkanismus entstandene Insel weist aufgrund der hocharktischen Lage nur wenig Vegetation bestehend aus Flechten und Moosen auf. Dennoch sind die Inseln Heimat zahlreicher arktischer Tiere wie Eisbären, Polarfüchsen, Robben, Walrosse und riesige Seevogelkolonien sowie sich an den Küsten aufhaltender Wale. Die Inseln werden von steil aufragenden Bergen und gigantischen Gletschern dominiert.
Nowaja Semlja ist eine Inselgruppe westlich der innereurasischen Grenze und historisch besonders bedeutend für die Geschichte der Nord-Ost-Passage. Denn auch der berühmte Seefahrer Willem Barent war auf der Suche nach dem Seeweg und entdeckte dabei die fast zur Hälfte vergletscherte Inselgruppe, auf der er nach einer Überwinterung 1597 starb. Die Insel zeichnet sich durch die besonders tiefen Buchten und eine raue Landschaft aus. An den steilen Klippen können zahlreiche Vögel beobachtet werden. Die Inselgruppe Serwenaja Selmja ist eine große Inselgruppe, die sich östlich von Franz-Josef-Land und ebenfalls der sibirischen Küste vorgelagert befindet. Die aus vier großen und einigen kleineren Inseln bestehende Gruppe ist zum großen Teil stark vergletschert und damit das ideale Zuhause für Eisbären, Polarfüchse, Schneehasen, Walrosse und Robben, die das landschaftliche Bild der Inseln prägen.
Die Neusibirischen Inseln liegen nördlich von Ostsibirien und sind geografisch von Süden nach Norden in 4 Teile unterteilt: die Ljachow-Inseln, die Anjou-Inseln und die De-Long-Inseln. Die Inseln gehören aufgrund ihrer Abgelegenheit zu den wenig erforschten Gebieten der Erde und sind besonders für die zahlreichen Fossilfunde zu bewundern: In festgefrorenem Lehm und Eis finden sich Mammut-, Nashorn-, und Flusspferdknochen. Die Inseln sind alle unbewohnt, sehr felsig und beinahe das ganze Jahr über von Eis umgeben. An den Küsten lassen sich Walrosse beobachten und die Felsklippen sind Heimat zahlreicher Vogelarten.
Die Wrangelinsel ist das Juwel der russischen Arktis: das streng geschützte Naturreservat und UNESCOs nördlichstes Weltkulturerbe besitzt eine unglaubliche landschaftliche Schönheit und eine enorme Tier-und Artenvielfalt. Die Insel liegt 140 km von der Nordküste Sibiriens entfernt und aufgrund ihrer Lage südlich nahe der Packeisgrenze ist sie auch im Sommer nur sehr schwer zu erreichen. Trotz der hocharktischen Lage ist die Insel nicht vergletschert und bietet im Sommer Raum für über 417 Pflanzenarten, die die Tundren in bunt leuchtenden Farben erstrahlen lassen. Die Wrangelinsel ist ebenfalls Heimat zahlreicher Eisbären sowie von Polarfüchsen, Robben, Moschusochsen, Rentieren und zahlreichen Vogelarten. Auch die größte Pazifikwalrosskolonie der Welt ist hier ansässig.
Im äußersten Norden Russlands liegt die Tschuktschen-Halbinsel, welche die beiden Weltmeere Pazifik und Atlantik trennt. Eindrucksvoll kann dies vom östlichsten Punkt des russischen Festlandes betrachtet werden: vom Kap Deschnjow.
Landschaftlich wird die Halbinsel von wüstenartigen Gebirgslandschaften und im Sommer von bunt leuchtenden Tundren dominiert. In der Tundra leben auch die wenigen Einwohner der Halbinsel, die sich zu einem großen Teil aus Inuit und Tschuktscheten zusammensetzen. Sie leben weit über das Land verstreut in kleinen Siedlungen, oft nach jahrtausend alten Traditionen und Bräuchen.
Besonders eindrucksvoll ist auch die Walallee auf der Insel Yttygran, welche der Tschuktschen-Halbinsel vorgelagert ist. Diese Walallee ist eine alte Kultstätte der Ureinwohner, bestehend aus in die Erde gesteckter Schädel-und Rippenknochen von Walen, die sich in zwei Reihen über 500 m erstreckt.
Routenmöglichkeit
Nord-Ost-Passage (Franz-Josef-Land, Nowaja Semlja, Sewernaja Semlja, Neusibirische Inseln, Wrangelinsel, Tschuktschen Halbinsel)
Routenfacts
- Dauer: 25 – 30 Tage
- Abfahrtshäfen: Nome (Alaska), Tromsö (Norwegen), Anadyr (Russland), Murmansk (Russland)
- Saison: August
- Temperatur: -1 – 5° Celsius