Arktis-Regionen: Russische Arktis - westlich (Weißes Meer, Franz-Josef-Land, Nowaja Semlja, Sewernaja Semlja)
Der gesamte nördliche Teil des größten Staates der Erde grenzt an den arktischen Ozean und liegt somit in der Arktis selbst. Ein Großteil des russisch-arktischen Raumes ist menschenleer und kaum erforschtes Land. Beinahe das ganze Jahr über prägen Kälte, Schnee und Eis die weiten Flächen und nur wenige Wochen im Jahr erstrahlen die Tundren der eisfreien Flächen des Landes, welches Heimat zahlreicher arktischer Tiere ist, in wunderschöne Farben.
Im westlichen Teil der russischen Arktis liegen unter anderem das Weiße Meer mit den zahlreichen unbewohnten Inseln, das geheimnisvolle Franz-Josef-Land sowie die Inselgruppen Nowaja Semlja und Sewernaja Selmja, die mit ihren wunderschönen Landschaften und der arktischen Einsamkeit beeindrucken.
- Sichten von Eisbären, Polarfüchsen, Schneehasen und Walrossen
- Zahlreiche Vogelkolonien an den vielen Steilküsten- und klippen
- Zahlreiche Robbenbabys im Frühjahr im Weißen Meer
- Unberührte Natur mit Gletschern und hohen Bergen
- Auf den Spuren bedeutender Seefahrer und Polarforscher der Nord-Ost-Passage
Besonderheiten der Region Russische Arktis - westlich
Das Weiße Meer ist ein Randmeer des Arktischen Ozeans und liegt im Norden des europäischen Teils von Russland. Das Meer ist von beinahe allen Seiten von Festland umgeben, hat aber einen vergleichsweise großen Zugang zum Nordmeer. Aufgrund der arktischen Lage sind die Häfen des Meeres den Winter über völlig vereist und demnach nicht passierbar. Auf den sich im Weißen Meer befindenden Solowezki-Inseln steht eines der bedeutensten Klöster Russlands und die Archangelsk-Insel beeindruckt mit ihrer alten russischen Holzarchitektur
Umgeben ist die 9000 km² große Fläche von menschenleeren Ufern und in ihr befinden sich zahlreiche unbewohnte Inseln mit zerklüfteten Klippen und flachen Ufern. Im Meer tummeln sich Wale, in der Luft kreisen zahlreiche Seevögel und der nördliche Teil des Meeres wird jedes Frühjahr zu einem riesigen Robbenkindergarten, da viele der grönländischen Robben ihre Jungen hier aufziehen.
Nördlich der Doppelinsel Nowaja Semlja und nordöstlich von Spitzbergen liegt die geheimnisvolle Inselgruppe Franz-Josef-Land. Ihren Namen erhielt sie von ihren Entdeckern, den Pionieren der österreichisch-ungarischen Payer-Weyprecht Expedition auf dem Jahr 1873, welche die Inseln nach ihrem Kaiser Franz-Joseph benannten. Viele Jahre diente die Insel der ehemaligen Sowjetunion als Sperrgebiet mit einigen Militärbasen und Wetterstationen. Dennoch ist das Besichtigen von Franz-Josef-Land kein einfaches Vorhaben, denn die Inselgruppe ist die nördlichste der Welt und die meiste Zeit des Jahres von immensem Packeis umgeben.
Aufgrund der hocharktischen Lage ist die durch Vulkanismus entstandene Inselgruppe lediglich von wenigen Flechten und Moosen bedeckt. Dafür leben zahlreiche arktische Tiere wie Eisbären, Polarfüchse, Robben, Walrosse und riesige Seevogelkolonien mit verschiedensten Möwenarten auf den von steil aufragenden Bergen und gigantischen Gletschern dominierten Inseln. An den Küsten halten sich von Zeit zu Zeit auch Wale auf.
Westlich der innereurasischen Grenze liegt die Inselgruppe Nowaja Semlja, die besonders für die Geschichte der Nord-Ost-Passage, dem Seeweg entlang der Nordküste Eurasiens, historische Bedeutung hat. Denn der berühmte Seefahrer Willem Barent starb auf der Suche nach der Passage nach einer Überwinterung 1597 auf der Inselgruppe. Die fast zur Hälfte vergletscherte Insel beeindruckt mit den besonders tiefen Buchten, der rauen Landschaft und den Steilen Klippen, die Heimat zahlreicher Vogelkolonien sind.
Östlich von Franz-Josef-Land liegt die große Inselgruppe Sewernaja Selmja, die genau wie Nowaja Semlja der sibirischen Küste vorgelagert liegt. Die Insel besteht aus vier großen und einigen kleineren Inseln, die zum großen Teil stark vergletschert sind und somit das ideale Zuhause für Eisbären, Polarfüchse, Schneehasen, Walrosse und Robben bieten, die inmitten der beeindrucken Gletscher Sewernaja Selmjas leben.
Routenmöglichkeit
Russische Arktis - westlich (Weißes Meer, Franz-Josef-Land, Nowaja Selmja, Sewernaja Selmja)
Die Route startet im norwegischen Tromsö und führt über den norwegischen Nordkap der Insel Mageroya. Nach einer Anlandung im russischen Murmansk steht eine mehrtägige Reise durch das Weiße Meer, dessen einzige Bewohner die Vielzahl der arktischen Tiere zu sein scheinen, bevor. Durch das Erkunden der Solowezki-und der Archangelsk-Inseln kann mehr über das Leben der Menschen in der arktischen Einsamkeit erfahren werden. Nach einer kurzen Entspannung auf See endet das Abenteuer der russischen Arktis da wo es begonnen hat, im norwegischen Tromsö.
Die Robbenbeobachtung im März im Weißen Meer startet auf der Insel Archangelsk. Von hier aus startet der Helikopterflug über das Weiße Meer und einen Tag lang kann das Treiben der Robbenmütter mit ihren Babys, den zahlreichen Walen sowie die wunderschöne Landschaft und Architektur auf den Inseln des Meeres von der Luft und bei den zahlreichen Anlandungen auch auch nächster Nähe beobachtet werden. Der Tag darauf wird mit dem genauen Erkunden der Solowetzki-Inseln verbracht, bevor die Expedition auf der Archangelsk-Insel schließlich wieder endet.
Ebenfalls möglich ist die Route von Longyearbyen auf Spitzbergen ausgehend über die Barentssee um zum geheimnisvollen Franz-Josef-Land zu gelangen. Zwischen Spitzbergen und dem Franz-Josef-Land ist die größte Eisbärpopulation der Arktis beheimatet, die auf den treibenden Eisschollen beobachtet werden kann. Nach einem mehrtägigen, ausgiebigen Erkunden der verschiedenen Inseln der Inselgruppe führt die Route zurück nach Spitzbergen, wo das Abenteuer schließlich endet.
Auf dem Weg zum Erkunden des Nordpols mit dem russischen Eisbrecher “50 Years of Victory” wird ebenfalls das Franz-Josef-Land angesteuert. Die im russischen Murmansk beginnende Reise führt durch die walreiche Barentssee zum geografischen Nordpol, dem Zentrum der arktischen Eislandschaft. Auf der Rückfahrt nach Murmansk wird das Franz-Josef-Land angesteuert, dessen Inseln in zwei Tagen ausgiebig erkundet werden können. Die Reise endet im russischen Murmansk.
Routenfacts
- Dauer: 4 – 25 Tage
Abfahrtshäfen: Kopenhagen (Dänemark), Tromsö (Norwegen), Longyearbyen (Spitzbergen/Norwegen), Archangelsk (Russland)
- Saison: Ende Juli – Mitte September (Robbenbabys im Weißen Meer im März)
Temperatur: -1° - 5° Celsius