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Lange Zeit war die Arktis bloß ein Fragezeichen auf den Landkarten der Menschen aus der westlichen Welt; nicht ahnend, dass hier schon seit über tausenden von Jahren Urvölker in einer faszinierend Welt aus Eis, Schnee und mächtigen Gebirgsketten nach  uralten Traditionen und Bräuchen leben. Und das, obwohl die Arktis ein Gebiet der absoluten Extreme ist.

Die 26 Millionen km² große Erdregion besteht zu weiten Teilen aus dem arktischen Ozean, der die meiste Zeit des Jahres von treibenden Eisbergen sowie Pack-und Treibeisfeldern durchzogen ist. Auch der geografische Nordpol, das Zentrum der Arktis, befindet sich 4000 m tief im Meer, verdeckt von einer 2-3 m dicken schwimmenden Eisplatte. Ganz in dessen Nähe, weit oben im Himmel, befindet sich der berühmte nördliche Polarstern, der den Menschen seit jeher zuverlässig den Weg weist – und dem die Arktis auch ihren Namen verdankt. Denn der Polarstern ist Teil des Sternenbildes „Großer Bär“, was ins Altgriechische übersetzt „Arktos“ heißt.

6 verschiedene Länder und unzählige Inseln gehören zur polaren Eiswelt. Die größte Insel davon ist das vom größten Inlandeis der Welt bedeckte Grönland. Das Land der gigantischen Eisberge, Gletscher und Fjorde ist Heimat zahlreicher Inuit, die seit Jahrtausenden beinahe gänzlich von der Zivilisation abgeschnitten, inmitten des ewigen Eises leben.

Der kanadische Teil der Arktis ist, ebenso wie die geheimnisvolle norwegische Inselgruppe Spitzbergen, beliebter Aufenthaltsort des unumstrittenen Königs der arktischen Tierwelt: dem Eisbären, der gemeinsam mit Polarfüchsen, Schneehasen, Lemmingen, Polarwölfen, Schneeeulen und einigen weiteren Arten zu den Dauerbewohnern der arktischen Weiten gehört. Das hocharktische Spitzbergen zeichnet sich dabei ähnlich wie die kanadische Arktis durch hohe, schneebedeckte Berge, gigantische, ins Meer hinabstürzende Gletscher und imposante Fjorde aus.

Obwohl ein großer Teil der Arktis mit mächtigem Eis bedeckt ist, gleicht doch keine Region der anderen. Dies macht besonders der russische Teil der Arktis deutlich, der von unzähligen, mit teils enorm artenreicher Flora und Fauna, bis hin zu riesigen, imposanten Gletschern, ein großes Repertoire an arktischen Eindrücken zu bieten hat. 

So prägen nicht nur Eis, Kälte und weiß-karge Landschaften das Bild des nördlichen Polargebietes, auch großflächig bunt blühende Tundren lassen viele arktische Regionen im Sommer zu einer wunderschönen Pflanzenwelt erwachen.

Die Arktis ist somit einer der vielfältigsten, überraschendsten, aufregendsten und durch die extreme Lage auch einer der ursprünglichsten und unberührtesten Reiseziele unserer Erde.